Beam me up

BEAM ME UP

Heute wieder ein Scottie – Tag.
Das Leben läuft manchmal im ZickZack, sagte P. gestern, obwohl die meisten eher geradeaus, fast im Gleichschritt, versunken in der TechnoTrance, abgeschaltet, eingestöpselt.
Und während irgendwo was plärrt und Marlene mich zu zwingen versucht, ihre Zigarette mit zu rauchen, schmilzt langsam ein riesiger Heidelbeerbecher in meinem Bauch, der mich auch nicht über all das hinwegtröstet, aber gut geschmeckt hat.
Jemand drückt sein Mobiltelefon in die Fettmatte und jede Menge fast begangener Verzweiflungstaten in der Luft. Bin ich froh, dass der Besuch wieder weg ist, ohne Frühstück. Masken fallen gelassen.
Permanentquatscher und sagt doch, ohne zu erröten, man kommt ja gar nicht zu Wort. Mir bleibt das Wort im Halse stecken. Da ist er am Ziel, jedes Wort wird umgedreht, ausgelegt, gefragt wird nichts.
Ich studiere, wie sich auf diese Weise Universen zusammen basteln lassen. Wahrnehmungsfragmente zu einem im Brustton vorgetragenen SO IST ES geklebt werden. Was den Durchblickkamm schwellen lässt und doch nur zeigt, wie perfekt alles aneinander vorbei rauscht. Sind die Gleise erst mal entgleist, passt nichts mehr, passt kein Wort mehr zum andern.
Eine Missinterpretation an die andere. Habe ich zuviel gemeckert und strahle den jungen Kellner an, um meine Freundlichkeit unter Beweis zu stellen, tue ich das sicher nur, weil er so ein Hübscher ist, höre ich B. im Geiste zischen. Falsche Schlange.
Aber natürlich auch das nur in meinem Geist.
Beam me up, Scottie

Sabine Hönck, Montags bei Meesenburg, Unterwegstexte, 2017

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