Stille

STILLE

lauschen dem Flüstern der Nacht dem Gesang der Sterne weiß glühend
stumm die gläsernen Töne
klirren im inneren Ohr im Ohrlabyrinth verlaufen sich hinter Hecken
Vorbeistromernde Hüpfende Laufende Jagende
erkennen sich an ihren Marken kommen sich nicht ins Gehege
Geckernde wieseln die Stämme hinauf und hinunter rascheln im Laub
scharren sammeln horten verstecken
in den schaukelnden Kronen schlafen die Fliegenden
segeln bei Anbruch der Dämmerung im Gleitflug durch die Schatten
jagen mit eisernen Schnäbeln
Klagelaute in der Nacht im samtenen Dunkel im spiegelnden Nass.
auf schmalen Wegen im feucht glänzenden Moos
schrille Schreie aus den Horsten wer diese Sprache verstünde
braunsilberne Schwingen stehen in der Höhe
scharfe Augen
Welt hinter Schleiern vielstimmig vieldeutig versteckt sich
Gesang aus fedrigen Kehlen Gesang der verstummt
hört er Stiefel
Geräusche die im Grün verschwinden fast unhörbar sich einfügen in alles
hier wie dort unnachahmliches Zusammenspiel schnell gestört
Gefiederte Singende in Höhlen in Nestern
über Kopf in steinalten Baumarmen Hängende
euch lieben dürfen aus der Ferne
Hügel verwunschen vom Rauschen aus tiefem Raum
raunt es die blauen Zeichen auf diesen Weg
Stille

Sabine Hönck, Keiner mehr da, der die Krähensprache versteht, 2023

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